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Dreiländereck – Treffen2017-06-29 | Martin Gartner #Allgemeines

Über Initiative der Kontaktstelle Jennersdorf trafen sich am 26. April 2017 je eine Polizei-Streife aus Slowenien, Ungarn und Österreich beim Dreiländer-Eckstein in Oberdrosen, Gemeinde St Martin an der Raab, Bezirk Jennersdorf, bzw. Szentgotthard-Felsöszölnök (H) und Matjasevci (SLO). An diesem Ort trafen sich am 27. Mai 2015 die Staatspräsidenten von Slowenien, Borut Pahor, von Ungarn, Janos Ader, und von Österreich, Heinz Fischer, um die hohe Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu unterstreichen. Genau um diese Symbolik ging es auch den Polizeibeamten und IPA-Mitgliedern aus den drei benachbarten Staaten.

Wie die Praxis zeigt, funktioniert dies auch sehr gut

Anfang Oktober 2016 brachen vorerst unbekannte Täter in drei Wohnhäuser im Bezirk Jennersdorf ein. Aus einem Haus wurden Schmuck und Uhren im Wert von über € 30.000,00 gestohlen. Bei einem der drei Tatorte, war die Besitzerin zu Hause, die trotz mehrmaligen läutens nicht zur Tür ging. Sie beobachtete ein Pärchen, das ein paar Mal um das Haus herumschlich. Nach kurzer Zeit bemerkte sie ein Geräusch im Schlafzimmer und konnte den Mann beim Versuch, das Fenster mit einem Werkzeug aufzubrechen, beobachten. Durch einen lauten Aufschrei konnte sie diesen und seine Komplizin in die Flucht jagen. Ein paar Wochen später konnte nach umfangreichen Ermittlungen des Kriminaldienstes des BPK Jennersdorf Fotos von verdächtigen Einbrechern (Pärchen laut damaliger Beschreibung) der Besitzerin vorgelegt werden. Sie erkannte diese zweifelsfrei. Es handelte sich um einen mehrfach in seiner Heimat in Tschechien vorbestraften 43-jährigen Mann und dessen Lebensgefährtin. Jedoch konnte in Österreich kein Haftbefehl erwirkt werden. Die Fotos und Personendaten wurden Anfang Jänner 2017 den ungarischen und slowenischen Kollegen übermittelt. Bereits Mitte Jänner konnten die ungarischen Kriminalbeamten anhand von Videoaufnahmen und mit den Fotos aus Österreich dasselbe Einbrecher-Pärchen identifi- zieren, die um den 20. Jänner 2017 in Szentgotthard in zwei Wohnhäuser eingebrochen hatten. Auch in Ungarn konnten sie nicht festgenommen werden. Sie zogen weiter über die Staatsgrenze nach Slowenien. In der Region um Marburg brachen die beiden Tschechen wieder in mehrere Wohnhäuser ein und stahlen Schmuck und Bargeld. Aufgrund der österr. Fotos und anderer Hinweise konnten sie Anfang Februar 2017 nahe Marburg festgenommen und in U-Haft gesetzt werden. Von der Staatsanwaltschaft Marburg konnten ihnen drei Straftaten nachgewiesen werden. Nach Verbüßung ihrer Strafe in Slowenien werden sie von den ungarischen und schließlich österreichischen Justiz beamtshandelt werden.

Somit sollte das Treffen ganz allgemein und auch besonders für diesen Ermittlungserfolg symbolisch für die ausgezeichnete polizeiliche Zusammenarbeit zwischen den drei Staaten gesehen werden.

Der Kontaktstellenleiter
Othmar Lorenz

(Fotos von Hannes SCHULZE-BAUER)